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Was bedeutet PaaS?

paasIn unserer Reihe der Cloud-Begriffsdefinitionen nehmen wir uns heute das Thema PaaS vor.

PaaS hat sich zu einem bedeutenden Bereich des sogenannten Cloud Computing entwickelt und ist damit Teil einer weiteren Stufe der Evolution des Internets. Immer mehr Unternehmen lagern ihre bisher interne Datenverarbeitung aus, indem sie Software, Speicherkapazität oder Rechner in einem anderen Netzwerk „mieten“.

Die Zielsetzung des Cloud Computing Modells „PaaS“ ergibt sich bereits aus der englischen Bezeichnung „Platform as a Service“, was in Deutsch soviel wie „Basisprogramm als Dienstleistung“ bedeutet. Anstelle von Hardware wie Rechnerleistung und Speicher als virtuelle Maschinen (IaaS – „Infrastructure as a Service) oder die Bereitstellung fertiger Software (SaaS – „Software as a Service“) wird bei „PaaS“ das gesamte Betriebssystem und die notwendige Middleware bereitgestellt, das zum Beispiel ein Softwareentwickler benötigt, um ein Programm zu erstellen und zu testen. Auch ein Kunde, der seine eigene Webseite betreiben möchte, profitiert von „PaaS“, ohne sich mit den notwendigen administrativen Pflichten wie Verwaltung des Servers und Ähnlichem beschäftigen zu müssen.

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Als Weiterentwicklung des „SaaS“ können Cloud-Nutzer durch „PaaS“ ohne Installationen und Downloads jederzeit auf Betriebssysteme und deren Services zugreifen. Allgemein können „PaaS“ – Dienste in Datenbanken, Programmierumgebungen und Verwaltungswerkzeuge kategorisiert werden. Zu den bekannteren Beispielen für „PaaS“ gehören unter anderem Microsofts Windows Azure, Google Chrome OS (sofern man entsprechende Funktionen nutzt) und Dienste wie die Google App Engine oder auf bestimmte Programmiersprachen fokusierte Anbeiter wie z.B. phpfog.com im Fall von PHP.

Hier sieht man eines der größten und bedeutendsten Einsatzgebiete von PaaS, die Entwicklung von „Stand Alone“ Applikationen, die dem Nutzer durch eine grafische oder funktionelle Schnittstelle zugänglich gemacht werden. Es gibt inzwischen viele Webanwendungen, die mit Hilfe von „PaaS“ als Google App entwickelt und erfolgreich vertrieben werden. Ebenfalls sehr geeignet ist „PaaS“ für die Entwicklung sogenannter Add-Ons bereits etablierter Betriebssysteme oder Software Programme.

Ein noch recht unerschlossenes Anwendungsgebiet von PaaS hingegen bezieht sich auf die Entwicklung von Cloud-Diensten, die wiederum die Interoperabilität und Integration zwischen heterogenen cloud-basierten Anwendungen ohne grafische Schnittstellen ermöglichen, das sogenannte „iPaaS“. Ein gutes Beispiel dafür ist das neu entwickelte „Mule iON“. Selbst als Cloud-Dienst entwickelt, benötigt „Mule iON“ keine Installation, dient aber der Integration verschiedener Cloud-Angebote und deren Anbindung an das lokale System. Damit bietet sich dieser Cloud-Dienst als guter Einstieg in das Cloud Computing an. Nicht zu unterschätzen ist ein dritter Anwendungsbereich von „PaaS“: die Möglichkeit, Anwendungen in kontrollierter, skalierter Umgebung auszuführen. Hierbei geht es nicht um das Entwickeln oder Testen von Software, sondern vielmehr um die Sicherheit. Interessant ist auch das sogenannte offene PaaS. Hier kann der Entwickler ganz ohne Beschränkungen von Datenbanken, Programmiersprache oder Betriebssystem kreativ tätig werden.

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Während „PaaS“ bei Weitem noch nicht so verbreitet ist wie IaaS oder SaaS, gibt es doch heute mittlerweile über 100 Anbieter in diesem Bereich. Die Vorteile von „PaaS“ liegen auf der Hand: Anstelle teurer Software und deren umständliche Installation und Wartung kostet die Nutzung der nötigen Cloud-Dienste nur wenige Euro. Auch wird eine globale Zusammenarbeit – zum Beispiel bei der Weiterentwicklung von Betriebssystemen und Software – möglich, da nun Firmen mit verschiedenen Standorten auf die gleiche Umgebung zugreifen können.

Allerdings ist auch die Abhängigkeit von externen Anbietern nicht zu unterschätzen. Bei einem eventuellen Ausfall des Cloud-Dienst-Anbieters kann u.U. eine ganze Firma plötzlich stillstehen, wenn die Mitarbeiter auf den PaaS-Dienst angewiesen sind. Auch ist die Möglichkeit der Spionage bei Cloud Computing höher einzuschätzen als bei gesicherter interner Datenverarbeitung.

Noch nicht abzusehen ist die mögliche Flexibilität von „PaaS“-Angeboten. Da sich die Bedürfnisse und Ansprüche der Enduser ständig ändern und weiterentwickeln, bleibt abzuwarten, ob „PaaS“ dieser Tatsache Folge leisten kann und seine Cloud-Dienste ebenfalls regelmäßig den veränderten Marktbedingungen anpassen kann. Die Gefahr besteht vor allem in der Bindung zu dem jeweiligen PaaS System. Wenn man die verfügbare PaaS-Programmiersprache annimmt und sich entscheidet damit Applikationen zu entwickeln, ist es schwierig diese Plattform irgendwann womöglich zu wechseln, da alles an die Bedürfnisse der jeweiligen Plattform angepasst ist.

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